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12.05.2025

Erweiterte Realität im Theater? X-Reality-Labs der Universität Mozarteum bringt neue Bühnenerlebnisse.

© Universität Mozarteum

Extended Reality (XR) hält Einzug in Musik und darstellende Kunst

In Bereichen wie der Gaming-Industrie ist XR längst Realität – in der klassischen Musik und Kunst jedoch steht sie immer noch am Anfang, wenngleich das Potenzial enorm ist: virtuelle und immersive Konzerte, Orchester, Proben und Klangwelten, interaktive Kunst oder transmediale Szenografie – die Möglichkeiten sind fast grenzenlos. Ein bahnbrechender Meilenstein in Sachen XR an Kunstuniversitäten wurde durch das Projekt der Universität Mozarteum zur Förderung von künstlerischer Forschungsinfrastruktur mit Fokus auf XR gelegt. 

Künstler:innen bekommen Zugang zu Werkzeugen und Infrastruktur

Das X-Reality-Lab wird als digitales Herzstück des neuen Campus am Kurgarten errichtet und sich auf Extended Reality (XR) konzentrieren, einschließlich Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR). Ziel ist es, künstlerische Forschung und Lehre in den digitalen Raum zu erweitern und neue Formen performativer Kunst zu ermöglichen.

Die erste und wichtigste Investition wird die Entwicklung einer Open-Source-Software sein. Sie wird der entscheidende Türöffner, um immersive Inhalte erstellen und dann auch präsentieren zu können.

„Wir wollen zunächst eine Software entwickeln, damit Nutzer:innen diese Infrastrukturen überhaupt erst bedienen, Content erstellen und ihn dann auch außerhalb der Universität zeigen können. Denn das Problem bei Infrastrukturen, bei denen es um Stereoskopie, 3D-Szenen oder räumliche Akustik geht, ist, dass die Softwarepakete teuer sind und für Künstler:innen oft nicht in Relation stehen. Deshalb ist eines unserer drängendsten Anliegen, diesen ‚Rahmen‘ kostenfrei und Open Source zur Verfügung zu stellen, sodass die Technologie auch ‚hinausgetragen‘ wird und weltweit stattfinden kann. Wir wollen damit einen Beitrag zur Verbreitung immersiver Kunst – vor allem mit Blick auf performative Sparten – leisten und planen auch ein neues Studium, in dem der Raum ein Nukleus sein wird“, erläutert Christopher Lindinger, Universitätsprofessor für Kunst und Digitalität an der Universität Mozarteum und Projektleiter des X-Reality-Labs. Geplant sind außerdem stereoskopische Projektoren, ein innovatives Tracking-System sowie immersive Akustiklösungen.​

Internationales Interesse bereits vor der Eröffnung

Die Eröffnung des X-Reality-Labs ist für Ende 2025 geplant und soll der Universität Mozarteum eine führende Position in der digitalen Kunstforschung sichern. Internationale Institutionen wie das Royal College of Music in London und die NASA haben bereits Interesse an Kooperationen bekundet.​ 

EU-Förderungen für den Ausbau von Forschungsinfrastruktur

Die Universität Mozarteum Salzburg erhält eine Forschungsförderung von 2,8 Millionen Euro für den Aufbau des innovativen X-Reality-Labs, 2 Millionen Euro sind EU-Mittel aus dem EFRE & JTF-Programm.​ Aufbauend auf den bestehenden Kompetenzen des Mozarteums soll das Mozarteum damit ein neues, international federführendes Profil erhalten.

Weitere Informationen:

Video: Kamerafahrt durch den Medienraum © Universität Mozarteum

Projekthomepage: https://www.moz.ac.at/de/ueber-uns/x-reality-lab

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