Dafür wurden unter anderem im Jahr 2021 Technische Leitlinien für die Sicherung der Klimaverträglichkeit verabschiedet, die auch für Förderprojekte aus EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und JTF (Just Transition Fund) anzuwenden sind. Denn diese sollen zur Umsetzung des Europäischen Grünen Deals beitragen! Die Verwaltungsbehörde für das Programm IBW/EFRE & JTF stellt für die Bewertung der Klimaverträglichkeit von geförderten Infrastrukturen ein eigens entwickeltes „Climate Proofing Tool“ zur Verfügung.
Unterstützung des Europäischen Grünen Deals
Die Europäische Union möchte bis 2030 den CO2-Ausstoß um 55% senken und bis 2050 klimaneutral werden. Dafür müssen auch zukünftige EU-Investitionen einbezogen werden: die Treibhausgasemissionen von EU-geförderten Infrastrukturprojekten müssen mit dem Ziel der Klimaneutralität in Einklang stehen und auch der Grundsatz „Energieeffizienz an erster Stelle“ wird überprüft. Das bedeutet, dass bei der Planung von Infrastrukturprojekten eine größtmögliche Berücksichtigung kosteneffizienter Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauches erfolgt.
Anpassung an den Klimawandel zum Schutz von Investitionen
Der zweite, ebenso wichtige Aspekt ist die Anpassung an den Klimawandel und damit der Schutz getätigter EU-Investitionen. Der Klimawandel hat bereits sichtbare negative Auswirkungen auf Vermögenswerte und Infrastrukturen durch häufiger werdende Naturkatastrophen. Durch die EU-Leitlinie sollen Förderprojekte auf ihre Klimaresilienz überprüft werden, sprich auf ihre Widerstandskraft gegenüber einer möglichen Gefährdung. So darf eine EU-Förderung nicht gewährt werden, wenn das Risiko eines Infrastrukturstandortes beispielsweise bezüglich Gefährdung durch Überschwemmungen zu hoch ist und keine Abhilfemaßnahmen möglich sind.
„Climate Proofing Tool“ für EFRE & JTF-Projekte
Antragsteller, die eine Förderung aus dem Programm IBW/EFRE & JTF erhalten möchten und deren Infrastrukturprojekt eine Lebensdauer von mindestens 5 Jahren und Gesamtprojektkosten ab 1 Million Euro aufweist, müssen einen eigens vom Umweltbundesamt Österreich entwickeltes Excel-Tool ausfüllen. Es wird der Beitrag zur Energieeffizienz abgefragt, Daten zu möglichen Gefährdungen und Informationen zu Treibhausgasemissionen bzw. Vereinbarkeit mit den Klimazielen. Für produktive Investitionen, wie zum Beispiel eine Produktionsanlage, kann dieses Tool auf freiwilliger Basis angewendet werden.
Auch wenn „Climate Proofing“ einen gewissen Aufwand bedeutet, die Beschäftigung mit dem Thema fördert das Bewusstsein für den betrieblichen Klimaschutz und – für Unternehmen existenziell wichtig - den effizienten Schutz der eigenen Investitionen.