Aus alt mach anders: Wiener Wasserwelt in neuem Glanz

29.08.2018

Bespielbare "Brunnen", mehr Grün und komfortable Sitzmöglichkeiten: Die Wiener Wasserwelt im 15. Bezirk hat sich von einem zunehmend verwahrlosten Aufenthalts- und Erholungsbereich zu einem erweiterten Wohnzimmer entwickelt, das Wasser erlebbar macht. Möglich wurde das durch eine umfassende Neugestaltung unter Einbeziehung der Bevölkerung.

Foto von Frau Knehs und Herrn Kainacher sitzend auf den neuen Bänken

Die zuvor bestehenden sieben Kunstbrunnen waren in die Jahre gekommen. Missbräuchliche Verwendung und starke Verschmutzungen führten dazu, dass viele Anlagen außer Betrieb genommen wurden. "Der Bezirk hat daher beschlossen, den Bereich zu modernisieren und Wasser für die Bürgerinnen und Bürger wieder erlebbar zu machen", erklärte Clarissa Knehs von der Magistratsabteilung 19, die für Architektur und Stadtgestaltung zuständig ist.

Im Rahmen des Projekts wurden rund 800 Passanten mehrsprachig zu ihren Wünschen bezüglich einer neuen Wasserwelt befragt. Dabei kamen einige interessante Details zutage: "Der Lebensbaum-Brunnen, ein Blickfang am Eingang zur Wasserwelt, stellt ein Identifikationsmerkmal dar und sollte daher - ebenso wie der Nakajima-Brunnen - bestehen bleiben", so Knehs. Ziel war, den Charakter der Wasserwelt zu erhalten.

Das stellte auch eine Herausforderung bei der Umsetzung dar: "Es galt die Frage zu beantworten, wie man ausgehend vom Bestand eine kostengünstige Neugestaltung schafft, bei der sich das Neue in das Vorhandene einfügt und die von der Bevölkerung angenommen wird", skizzierte Projektträger Franz Kainacher von der Magistratsabteilung 28, zuständig für Straßenverwaltung und Straßenbau, die Situation. Und das sei bei diesem über das Förderprogramm IWB/EFRE mitfinanzierten Projekt sehr gut gelungen.

"Das Ziel der Stadt ist, den Raum, der ja nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, gut für die Bevölkerung nutzbar zu machen. Durch den Umbau haben wir eine Attraktion geschaffen, die von den Kindern und Jugendlichen angenommen wird."
DI Franz Kainacher, Magistratsabteilung 28, Projektleiter

Bespielbare Brunnen für alle Altersstufen

Im Rahmen des 2016 gestarteten Umbaus wurden Brunnen, die zuvor reine Schauobjekte waren, auch haptisch erlebbar gemacht. "Schaubrunnen sind heutzutage nicht mehr so aktuell. Die Menschen wollen etwas, wo sie reingreifen können und die Kinder und Jugendlichen durchlaufen und spielen. Jetzt gibt es Bereiche, wo das Wasser aus dem Boden spritzt, und einen Wasserlauf", so Knehs. Der öffentliche Raum werde immer intensiver genutzt. Darauf müsse man reagieren.

So wurde der Nakajima-Brunnen in ein flaches Becken umgebaut, indem sich beim richtigen Blickwinkel die Kirche am Kardinal-Rauscher-Platz spiegelt. "Das wird sehr gut angenommen. Da plantschen auch die Kinder oder waten durch", freut sich Knehs. Im Bereich der Eduard-Sueß-Gasse können Schulkinder der Volksschule Johnstraße jetzt autofrei in den gegenüberliegenden Hort gehen. Neue Baumpflanzungen, Spielgeräte sowie komfortable Sitzmöglichkeiten aus Holz haben die Aufenthaltsqualität und Attraktivität des Areals zusätzlich erhöht.

Projektträger:

Stadt Wien, Magistratsabteilung 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau
Lienfeldgasse 96,1170 Wien
www.wien.gv.at/verkehr/strassen/ 

Gefördert wurde:

Umgestaltung der Wiener Wasserwelt mit dem Kardinal-Rauscher-Platz und dem Leopold-Mistinger-Platz, der Meiselstraße (von Johnstraße bis Huglgasse), der Eduard-Suess-Gasse (von Meiselstraße bis Forschneritschpark) sowie der Seizergasse (von Meiselstraße bis Märzstraße).

Förderstelle:

Amt der Wiener Landesregierung - MA 27 Europäische Angelegenheiten

Förderziele:

  • Aufwertung und Attraktivierung des beliebten Aufenthalts- und Erholungsbereiches im 15. Wiener Gemeindebezirk unter Einbindung der Bevölkerung.
  • Schaffung bzw. Sanierung von 8.500 m2 Frei- und Grünraum

Projektzeitraum:

August 2016 - November 2017

Investitionsvolumen:

ca. 2,32 Mio EUR

Fördermaßnahme:

M20 - Aufwertung in benachteiligten Stadtgebieten

Fotos: ÖROK/APA-Fotoservice/Tesarek

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