Nanobeschichtung für Implantate „Made in Tirol“

03.07.2019

Die Universität Innsbruck forscht im Rahmen eines Förderprojektes an einer neuartigen Nanobeschichtung, die das Zellwachstum auf Implantaten steuert. Ein Patent wurde bereits angemeldet und gemeinsam mit Projektpartnern werden erste Anwendungsbereiche getestet.

Oberflächen können mit Nanobeschichtungen verändert werden und dadurch gewünschte Eigenschaften annehmen, was auch in der Medizin genutzt wird. Prof. Paul Scheier vom Institut für Ionenphysik der Universität Innsbruck forscht im Rahmen des Projektes „FAENOMENAL“  daran, Oberflächen anhand einer innovativen Beschichtungsmethode elektrisch aufzuladen. Dadurch ist es möglich, Implantatoberflächen so zu optimieren, dass sie vom Körper besser angenommen werden.

Viele Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin

Die möglichen Anwendungsbereiche für die neuartige Nanobeschichtung im Medizinbereich sind enorm - von Knochen- und Zahnimplantaten bis hin zu kardiovaskulären Implantaten.  Bei der neuen Technologie aus Tirol werden erstmals Nanoteilchen einer genau definierten Größe aufgebracht, wodurch die Ladung beeinflusst werden kann. Die elektrische Ladung wiederum ermöglicht bestimmte bioaktive und antimikrobielle Wirkungen, so kann sich die Oberfläche des Implantates besser mit dem Körper verbinden oder frei von organischem Material bleiben.

Das Projekt macht laut Professor Scheier gewaltige Fortschritte, auch ein Patent zu den entwickelten Methoden wurde im Mai bereits eingereicht. Projektpartner aus der Medizinbranche testen im Rahmen des Projektes auch die praktische Anwendbarkeit. Das Tiroler Unternehmen MED-EL  möchte mit der neuartigen Nanobeschichtung hermetisch dichte Gehäuse für seine Hörimplantatsysteme entwickeln.

IWB/EFRE trägt zur Stärkung des Forschungsstandortes bei

Neben der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Methode ist auch der wissenschaftliche Impact des Projektes groß, da weltweit einige hundert Forschungsgruppen auf dem Gebiet forschen und mit dem neuen Verfahren neue Erkenntnisse gewinnen können. Das Institut für Ionenphysik der Universität Innsbruck hat mit der neuen Technologie ein Alleinstellungsmerkmal und trägt damit zur Stärkung des Technologielandes Tirol bei.

Näheres zum Projekt: https://www.uibk.ac.at/ionen-angewandte-physik/nanobio/faenomenal.html

Projektpartner:

PhysTech: https://www.phystech-coating.com/

MED-EL: https://www.medel.com/de-at

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