Intelligenter Bus-Shuttle-Service für Pendler

25.11.2020

Mehr als 2,2 Millionen Erwerbstätige pendeln österreichweit jeden Tag zur Arbeit, alleine nach Wien sind es täglich 260.000 Menschen. 85% der PendlerInnen verwenden für zumindest einen Teil der Strecke das private Auto, mit allen bekannten Folgen für Gesundheit und Klima. Doch wie kann man in ländlichen Gebieten Angebote schaffen, die so attraktiv sind, dass das Auto in der Garage stehen bleibt? Genau da setzt ein Projekt der FH Oberösterreich an…

„First and Last Mile“-Problematik

Pendlerinnen und Pendler haben im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, ihre Pendelstrecke zu bewältigen, entweder mit dem Auto oder mittels Öffentlichem Verkehr (ÖV), wie z.B. mit der Bahn. Auch wenn es regelmäßige Zugverbindungen zum Arbeitsort gibt, besteht das Problem darin, dass der Weg von zu Hause bis zur Haltestelle meist zu weit ist, um ihn zu Fuß oder dem Fahrrad zu bewältigen. PendlerInnen sind also auf das Auto angewiesen, was oft dazu führt, dass gleich mit dem Auto bis ans Ziel gefahren wird und der Zug gar nicht genutzt wird. Die vielerorts zu wenigen Park & Ride-Stellplätze verschärfen die Problematik noch weiter.

Intelligenter Abhol-Service für Berufspendler

Die Idee eines aktuellen EFRE-Forschungsprojektes ist einfach: Ein Sammel-Bus holt die Pendlerinnen und Pendler von zu Hause ab und bringt sie pünktlich zu Ihrem Zug. Gibt ein Fahrgast an, welchen Zug er erreichen möchte, berechnet das System die Abholzeit. Die Herausforderung dabei ist, optimale Routen für ein oder mehrere Sammelbusse zu koordinieren. Meldet sich jemand kurzfristig an, muss das System beurteilen können, ob dieser Fahrgast mitgenommen werden kann oder nicht. Diese Berechnungen müssen in Echtzeit erfolgen und auch die aktuelle Verkehrssituation muss mit einfließen.

Forscher des Campus Hagenberg und des Studienzentrums für Internationale Analysen (Studia) entwickeln im Rahmen des Projektes „Emissionsarmes Berufspendeln mit intelligentem Mikro-ÖV“ am Beispiel der Region Kirchdorf eine intelligente Steuerung des Fahrdienstes.

Akzeptanz bei PendlerInnen erhöhen

Zusätzlich möchten die Wissenschaftler eine Methodik entwickeln, mit der – abhängig von regionalen Rahmenbedingungen - die wichtigsten Hemmnisse für die Nutzung von Nahverkehrslösungen identifiziert werden und in weiterer Folge verringert werden können. Und selbstverständlich kann auch die CO2-Einsparung berechnet werden. Dieses Projekt läuft noch bis Ende 2020.

Nähere Infos zum Projekt: http://nemo.fh-hagenberg.at/funded-projects/active/ebim-oev/
(in Englsich und Deutsch)

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